Dem gemeinsamen festlichen Abendessen schloss sich der Besuch des Nikolaus an. Um diesen milde zu stimmen wurde er „stimmgewaltig“ mit einem Nikolauslied begrüsst. Der Ordensmeister Dr. Reinhard Steinmann war einmal mehr in die Rolle des Bischofs von Myra geschlüpft und resümierte unter dem Motto: Nikolaus statt Weihnachtsmann, Mitra und Bischofsstab statt Pudelmütze und Rentierschlitten mit seinen kritischen Worten in Versform bildhaft die größeren und kleineren Vorkommnisse aus dem Geschehen der Ordensgemeinschaft und des politischen Umfeldes des Jahres 2016. Nachdem der „Nikolaus“ sein grosses Buch wieder geschlossen hatte stimmte die Festcorona einen weiteren Nikolaushymnus an. Der überraschte, aber sichtlich milde gestimmte Nikolaus überliess den „braven“ Ordensbrüdern und allen Gästen noch ein kleines Geschenk als Erinnerung an den Abend.
Nach dem gemeinsamen Frühstück folgte ein feierlicher Gottesdienst, den Ordensbruder Pater Christian zum 3. Advent in der Klosterkirche zelebrierte. Für einen besonders festlichen Charakter des Hochamtes sorgte die musikalische Begleitung durch den Roggenburger Kirchenchor.
Nach der Messe endete die adventliche Einkehr die von allen Teilnehmer als äusserst harmonisch und gelungen empfunden wurde.
Ordensmeister Dr. Reinhard Steinmann wandte sich beim Rezeptions-Gottesdienst dann direkt an die vier neuen Ordensbrüder: „Sie, liebe Rezipienten, liegen eindeutig außerhalb des modernen Trends von Selbstverwirklichung, Gleichgültigkeit und Konsumdenken. Sie wollen bewusst nicht mit Kopfhörern durch die Einkaufsstraßen unseres Lebens laufen, um nur noch die eigene Lebensmelodie, den selbst gewählten Rhythmus wahrzunehmen.
Und er stellte weiter klar: „Viele unsere menschliche Existenz berührende, ja auch bedrohende Fragen, verlangen von uns ein entschiedenes Eintreten für die christlich-abendländische Werteordnung. Das erfordert Mut, das braucht einen kühlen Kopf, das verlangt aber auch Sinn für Gerechtigkeit und Toleranz und - es funktioniert nur mit Gottes- und Nächstenliebe als Motivation. Ich warne davor, angesichts unser schwierigen gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Situation in Wehleidigkeit und Selbstmitleid zu verfallen. Gott hat weder uns noch die Kirche verlassen.“
Es wurden auch noch weitere Personalentscheidungen getroffen. So wählte die Ordensversammlung für den bisherigen Vorsitzenden des Ordensgerichts, Olaf Berlenbach, den Rechtsanwalt Christian Sitter aus Thüringen neu ins Amt.
Auch in diesem Jahr trafen sich die Ordensbrüder der Komturei Süd mit Ihren Familien und Freunden zum zwischenzeitlich traditionellen Sommer- und Gartenfest.
Als Gastgeber hatten Ordensbruder Rups von Rothkirch und seine Frau Sybille, denen an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön ausgesprochen sei, ins Deggenhausertal eingeladen.
Die rund 40 Teilnehmer ließen sich die gute Stimmung auch nicht durch den am Nachmittag einsetzenden Regen verderben. „Glaubensfreude leben“ war das zentrale Thema in der Predigt von Pater Christian, wobei die von ihm zelebrierte „Feldmesse“ bei strömendem Regen sicherlich einen unvergesslichen Höhepunkt des Festes bildete.
Man war sich einig, dass nichts und schon gar nicht das eher bescheidene Wetter unsere Freude am christlichen Glauben und dem Zusammentreffen trüben kann. Entsprechend froh gesinnt ging man nach einem geselligen und langen Abend, an dem auch für das leibliche Wohl reichhaltig gesorgt war, auseinander und freut sich auf die nächste große Zusammenkunft anlässlich des Generalkapitels 2016 im Kloster Steinfeld.
100. Katholischer Kirchentag in Leipzig; dabei beim Jubiläum waren auch, wie bei den letzten Kirchentagen, eine Anzahl von Ordensbrüdern des OMCT Tempelritterordens, die ein eigenes Zelt auf der "Kirchentagsmeile" nutzten, um interessierten Kirchentagsbesuchern den Orden, unsere Aufgaben und Ziele in der heutigen Zeit näher zu bringen.
„Seht, da ist der Mensch“ lautete das Leitwort des 100. Deutschen Katholikentages. Entsprechend sollte auch der Mensch im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Viele Besucher hatten sich auf den Weg nach Leipzig gemacht, auch wenn der Andrang gegenüber dem letzten Kirchentag in Regensburg etwas geringer ausfiel. In Zeiten in denen sich die Gesellschaft zu spalten droht, ist es für uns Templer eine Pflicht uns zu gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialethischen und kulturellen Fragestellungen klar zu positionieren. So diskutierten die Ordensbrüder mit den Besuchern unter anderem über die Achtung vor dem Leben und der aktiven Hinwendung zum christlichen Glauben sowie der Ökumene aber auch über Islamismus, Flucht und Vertreibung. Geleitschutz geben heißt in der aktuellen Zeit dabei Schwachen, Kranken und in Not geratenen zu helfen.
Bei Sonnenschein und teilweise schweißtreibenden Temperaturen waren die Ordensbrüder mit Herzblut, Leidenschaft und Begeisterung dabei, ihre Gemeinschaft vorzustellen, und alle Fragen von Kirchentagsbesuchern zu beantworten.
Das Interesse der Kirchentagsbesucher an dem mitgebrachten Informationsmaterial des Ordens – Ordenszeitschriften, Flyer und weiteres Material – war so groß, dass man am Samstag Abend nichts mehr verpacken musste.
Dank an dieser Stelle an den Obr. Klaus-Reiner für die hervorragende Organisation im Vorfeld des Kirchentages.
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